RBG Langenau

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Besuch in der Gedenkstätte Dachau

Am 01.02.17 stand der alljährliche Besuch der Gedenkstätte Dachau der neunten Klassen an. Um 7:30 Uhr ging es für die Klassen 9a/d/e los Richtung Dachau.

„ARBEIT MACHT FREI“ stand auf dem Eingangstor des ehemaligen KZ, das während der kompletten NS Regierungszeit von 1933-1945 bestand und in dem insgesamt 40 000 Menschen gestorben sind. Was dieser Spruch bedeuten soll, wurde den meisten Häftlingen erst während ihres Aufenthaltes klar.

Am Tor startete für jede Klasse eine Führung. Durch das Tor gelangten wir sofort auf den Appellplatz, dort wurde morgens und abends durchgezählt und die 12-16h Arbeitsschicht eingeteilt. Oftmals mussten die Häftlinge stundenlang, manchmal sogar eineinhalb Tage in ihrer dünnen Häftlingskleidung dem Wetter ausgeliefert ohne Essen und Trinken in Reihe gegliedert stehen bleiben.

Zwei nachgebaute Baracken sollen den Wohn-/Schlafraum zeigen. Während in der Zeit von 1933-1938 jeder Häftling einen kleinen Schlafplatz hatte und die "Arbeiter“ noch von ,,Luxus“ sprechen konnten , wurde ab Beginn des Zweiten Weltkrieges das eigentlich für 6000 Häftlinge ausgerichtete KZ mit bis zu 30000 Menschen gefüllt. Die Häftlinge musste in Schichten schlafen und sich ihren Schlafplatz mit anderen Insassen teilen. Auch an den Mahlzeiten wurde gespart, zu Beginn 1933 gab es für jeden Häftling drei Mahlzeiten am Tag, während des Zweiten Weltkrieges konnte man froh sein, wenn man eine bekam. Denn durch die vielen Überbelegungen wurde an Allem gespart.

Rechts neben dem Appellplatz befand sich das Wirtschaftsgebäude dorthin wurden alle Neuankömmlinge gebracht. Die Privatgegenstände mussten abgegeben werden und die Personalien wurden von den SS Männern aufgenommen. Nachdem der komplette Körper kahl geschoren und desinfiziert war, bekamen sie ihre Häftlingskleidung, die eine Nummer und eine Kennzeichnung der Häftlingsgruppe besaß.

Der Stacheldrahtzaun, welcher das KZ umzäunte, war mit 600V geladen. Um das KZ verteilt befanden sich sechs Wachtürme, auf welchen Scharfschützen jeglichen Fluchtversuch durch sofortiges Erschießen verhinderten.

Das Krematorium, welches als Nächstes auf dem Programm stand, lag etwas außerhalb des KZ. Dahin hatte nur eine bestimmte Arbeitsgruppe der Häftlinge Zugang. Diese musste die Einäscherung der Toten übernehmen. Sie wohnten dort und wurde von den anderen Häftlingen abgeschottet. Denn niemand durfte erfahren, was hinter dem Tor passierte. Die zwei Öfen des Krematoriums von 1940 sind noch im Originalzustand zusehen, genauso wie das 1942 gebaute Krematorium mit vier Öfen. Die Öfen liefen Tag und Nacht zur Beseitigung der Leichen.

Die 1942 gebaute Gaskammer mit der Aufschrift „Brausebad“ wurde nie offiziell zur Vergasung, wie z. B in Auschwitz-Birkenau, genutzt. Die alte Arbeitskleidung der Toten musste von einer anderen Gruppe desinfiziert und für die Neuankömmlinge bereitgelegt werden.

Die meisten Häftlinge des KZ in Dachau starben an Überarbeitung, Krankheit, medizinischen Experimenten oder an Selbstmord.

Nachdem der Zweite Weltkrieg für die Deutschen so gut wie verloren war, begann die SS mit der Massenermordung. Die Häftlinge mussten große Gruben ausheben, bekamen dann einen Schuss ins Genick und fielen tot in ihr Grab. Durch dieses „Abschlachten“ wollten die Nazis verhindern, dass die Insassen von den Alliierten befreit wurden.

Zum Schluss bekamen wir noch das Museum und die Bunker gezeigt.

Auf dem Appellplatz steht nun ein Denkmal, das an die Befreiung der Amerikaner 1945 erinnern soll.

Es war ein interessanter, aber auch trauriger Ausflug, denn man sollte nie vergessen, was damals passiert ist und den Menschen angetan wurde.

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von Simone Gebhardt , 9e