RBG Langenau

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KZ-Gedenkstätte Dachau

Am Mittwoch, den 01.02.2017 waren die Klassen 9a, 9d und 9e zu Besuch im KZ Dachau.

Wenige Wochen nachdem Adolf Hitler am 30.Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt worden war, wurde am 22.03.1933 das Konzentrationslager Dachau errichtet. Nach zwölf Jahren, insgesamt 200000 Haftinsassen und 41500 Toten wurde das KZ schließlich am 29.04.1945 von amerikanischen Truppen befreit.

Nachdem wir durch das Jourhaus mit dem bekannten Spruch ARBEIT MACHT FREI getreten sind, standen wir auf dem Appellplatz. Auf diesem riesigen Platz wurde zweimal täglich durchgezählt, ob alle Insassen noch da waren. Nicht selten kam es vor, dass Insassen Fluchtversuche unternommen haben. Bis diese Person gefunden wurde, mussten die anderen Insassen ohne Essen und Trinken bei jedem Wetter in militärischer Haltung verharren, was bis zu eineinhalb Tagen dauern konnte.

Das Lager ist mit meterhohem Hochspannungszaun und Mauern umrandet. Außerdem befinden sich sechs Wachtürme mit Scharfschützen um das KZ, welche jeden Fluchtversuch innerhalb des Lagers scheitern ließen.

Am Schlimmsten ist die Tatsache, dass die SS-Wachen die Haftinsassen als Objekte behandelt haben, die es auszubeuten galt. Dies wurde uns allen klar, als wir eine der zwei rekonstruierten Baracken betraten. Das Konzentrationslager Dachau war zu Beginn als Arbeitslager gedacht, in dem man alle politischen Gegner wegsperren konnte, und nicht als Vernichtungslager. Die bis zu 6000 Haftinsassen bekamen drei Mahlzeiten pro Tag und jeder hatte einen kleinen Schlafbereich.

Dies änderte sich jedoch radikal mit Beginn des zweiten Weltkriegs. Das Lager wurde mit bis zu 30000 Haftinsassen gefüllt. Die Gefangenen konnten froh sein, wenn sie täglich eine Mahlzeit zu essen bekamen. An allem wurde durch die vielen Überbelegungen gespart, sodass die von der Arbeit völlig entkräfteten Menschen auch kaum Schlafplatz hatten.

Die Insassen mussten täglich Fenster putzen, den Boden auf Hochglanz reinigen und ihre Spinde aus- und wieder einräumen. Sie wurden auch häufig von den SS- Wachen geschlagen und bespuckt. Dies diente alles nur zur Schikanierung der Gefangenen. Nicht selten führte dies zum Selbstmord. Viele andere Gefangene starben an Überarbeitung, schlimmer Krankheit oder an medizinischen Experimenten der SS-Wachen.

An nächster Stelle unserer Liste stand das Krematorium. Früher wurden die Leichen der Haftinsassen in das 1940- erbaute Krematorium gebracht. Dieses Gebäude war strikt von dem Häftlingslager getrennt. Nur die Häftlinge, die im Krematorium arbeiten mussten, durften das Gelände betreten. Sie waren für das Einäschern der Toten zuständig. Im Krematorium wurden die Leichen Tag und Nacht mithilfe von zwei Öfen verbrannt. Diese reichten jedoch nicht aus, sodass in den Jahren 1942 und 1943 ein neues, größeres Krematorium mit Gaskammer und vier weitere Öfen errichtet wurden. 1944 reichte die Kapazität auch dieser Öfen nicht mehr aus. Bei der Befreiung des Lagers 1945 stießen die Amerikaner auf unzählige Leichen, die im Krematorium lagen. Dies zeigt das erschreckende Ausmaß und die Konsequenz der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik.

Als der zweite Weltkrieg so gut wie verloren war, begannen die SS- Wachen die Haftinsassen radikal abzuschlachten, damit sie nicht von den Alliierten befreit werden konnten. Dieser Massenmord zeigt, dass die Nazis vor nichts zurückgeschreckt haben, was uns alle sehr schockiert hat.

Am Ende der Führung wurden uns noch das Wirtschaftsgebäude, indem sich das Museum mit „Schubraum“ und das „Häftlingsbad“ befinden, und der lange, dunkle Bunker gezeigt. Mit dem Umbau des Lagers 1937/1938 wurde ein Gefängnis mit 136 kleinen Zellen hinter dem Wirtschaftsgebäude errichtet und ersetzte danach die ersten beiden zu klein gewordenen Gefängnisbauten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Ausflug sehr interessant, aufschlussreich, informativ und fesselnd war, aber zugleich auch sehr schockierend, erschreckend und bestürzend. Und immer wieder kam diese Frage auf: Warum tut man so etwas Schreckliches?

Trotzdem sollte jeder das KZ Dachau einmal gesehen haben. Es gab sehr viele bewegende Momente, die wir alle wohl nicht so schnell vergessen werden. Wir alle werden den Ausflug noch lange im Gedächtnis behalten.

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von Verena Bosch, 9e


Am Mittwoch, den 1. Februar fuhren wir zu unserer Exkursion nach Dachau. Das dortige KZ war das erste KZ in Deutschland und 12 Jahre in Betrieb. In diesen Jahren hat das Lager 40.000 Männer das Leben gekostet.

Während der Busfahrt war die Stimmung gut und entspannt. Mit Beginn der Führung wurden die Scherze jedoch angesichts der Berichte über die Ereignisse, die dort stattgefunden hatten, eingestellt. Eine Führerin zeigte uns den Teil, in dem die Insassen wohnten. Durch das Jour Haus betraten wir den Platz, auf dem der Appell stattfand. Dort standen die Insassen bis zu anderthalb Tage, je nach Laune der SS-Männer. Wir froren trotz Plusgraden und dicker Kleidung, doch so bekamen wir ein Gefühl dafür, wie sich die Häftlinge gefühlt haben mussten, die allerdings im Unterschied zu uns keine warme Kleidung trugen. Wir liefen an Gräben, Türmen und Elektrozäunen vorbei, welche zur Bewachung der Häftlinge angelegt worden waren. Schließlich kamen wir zu einem Gebäude, in dem Menschen erhängt, vergast und erschossen wurden, um anschließend eingeäschert zu werden. Er war ein Schock für uns zu hören, dass die Asche der Toten zum Düngen der Felder verkauft wurde. Spätestens nach Besichtigung dieses Gebäudes herrschte Ruhe und Unbehagen in der Gruppe. In mir kamen Gefühle wie Ekel, Mitleid, Traurigkeit hoch, aber auch blanker Hass. Nach Geschichten über Folterung und Bildern von Leichenhaufen fragte man sich, wie Menschen so etwas machen konnten. Im Folgenden besichtigten wir die Baracken, wo Insassen auf engstem Raum zusammengepfercht waren. Als wir abermals den Platz vor dem Jour Haus überquerten, wurde einem anders als bei der ersten Überquerung klar, was für Schandtaten dort begangen worden waren und wie viel Blut den Boden unter unseren Füßen tränkte. Nun betraten wir ein Gebäude, in dem Menschen auf unterschiedliche Art und Weise gefoltert worden waren, wie z. B. durch Auspeitschen, Baumhängen, Stockschläge etc.

Zum Abschluss betraten wir noch das Gefängnis des KZ, in dem die Häftlinge auf engstem Raum eingesperrt waren.

Wir wunderten uns über die damalige Heizung, bis wir hörten, dass diese im Sommer und nicht im Winter benutzt wurde.

Alles in allem war es ein interessantes und bedrückendes Erlebnis an einem Ort der Ernsthaftigkeit.

von Sebastian Bunz 9 e