RBG Langenau

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Am 14. und 15. Februar 2020 fanden in Ulm die diesjährigen Regionalwettbewerbe von JUGEND FORSCHT und SCHÜLER EXPERIMENTIEREN statt.

Die Physik- und Mathe-Käpsele vom Robert-Bosch-Gymnasium haben beim „Jugend-forscht“-Regionalwettbewerb hervorragend abgeschnitten.

Ein Bericht von Barbara Hinzpeter

Freitagnachmittag. Die Vorfrühlingssonne strahlt, die Faschingsferien beginnen. Schulhaus und Pausenhof des Robert-Bosch-Gymnasiums sind verlassen. Nur im Altbau herrscht noch Betrieb. Genauer gesagt, im „Forschungslabor“, das vor kurzem dank einer Kooperation von Stadt, Schule und Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ) eingerichtet worden ist.

Hier haben sich die Schüler Fabio Briem, Simon Martin, Markus Baier, Mathieu Bello, Elijah Keifert und Andreas Bierbaum eingefunden. Sie alle hatten bereits wiederholt am Regionalwettbewerb „Jugend forscht / Schüler experimentieren“ in Ulm teilgenommen - wieder einmal mit Erfolg.

Betreut wurden und werden sie von Dr. Rainer Reichle, Mathe- und Physiklehrer am RBG Langenau und Leiter des Schülerforschungszentrums in Ulm. Nicht zuletzt ihm ist zu verdanken, dass Schüler das „Schöne an Physik und Wissenschaft entdecken“ und ihm verfallen. Wer mal auf die Schiene gesetzt ist, fährt meist darauf weiter.

Mathieu Bello ist mit 13 Jahren der Jüngste in der Runde. Er war schon zum zweiten Mal beim Regionalwettbewerb, der in seiner Altersklasse „Schüler experimentieren“ heißt. Mathieu beschäftigte sich mit der „Sicherheit in zukünftigen IoT-Netzen* - im „Internet der Dinge“ (Internet of Things), zu dem beispielweise das „intelligente Haus“ (smart home) zählt. Denn die ist nach heutigem Stand alles andere als gegeben - zum Beispiel durch unverschlüsselte Kommunikation der Geräte oder einfache Passwörter. Das Einfallstor für Überwachung, aber auch für Kriminelle steht unter Umständen weit offen.

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Rainer Reichle formuliert die Aufgabenstellung so: „Wie verhindere ich, dass Google weiß, was in meinem Kühlschrank ist?“ Und das mit einem Programm, das auf kleinen Prozessoren funktioniert. Mathieu Bello hat dafür ein Programm zur Erzeugung von Zufallszahlen geschrieben und es an standardisierten Tests erprobt. Seine „überzeugende wissenschaftliche Herangehensweise“ brachte ihm den Regionalsieg in Mathematik/Informatik.

Die forschenden Schüler „springen sehr oft ins kalte Wasser“, sagt Reichle. Das können die Langenauer Gymnasiasten nur bestätigen. „Man geht schon manchmal frustriert heim vom SFZ“, berichtet Fabio Briem. Der 18-Jährige war gleich zweimal vertreten beim diesjährigen Wettbewerb: Sein physikalisches Wissen brachte er ins preisgekrönte „Arbeitswelt“-Projekt „Legionellen verschwinden durch Druckwellen“ ein, bei dem er mit Miriam Warken (Laupheim) und Jonas Mack (Ulm) sowie regionalen Firmen zusammengearbeitet hat – eine Erfahrung, die er nicht bereue.

Sein „erstes Team“ aber sei das mit den Langenauern Simon Martin (17) und Markus Baier (16). Die beiden hatten bereits im vergangenen Jahr den Regionalsieg in Physik davongetragen, ebenso wie Fabio Briem zusammen mit Fabian Henn und - noch einmal - Markus Baier. Der belegte diesmal mit Simon Martin und Fabio Briem den ersten Platz. Das Trio zeigte experimentell und rechnerisch, unter welchen Bedingungen ein Turm aus Scheiben nicht in sich zusammenfällt, wenn die unterste herausgezogen wird. Markus Baier wird die Lösung am Wochenende in Bad Honnef bei der Deutschen Jugend-Physikmeisterschaft (German Young Physicists' Tournament) vorstellen, gecoacht von Fabio Briem sowie den „alten Hasen“ Toni Beuthan und Fabian Henn. Die Nachwuchsforscher halten zusammen.

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Elijah Keifert (16) und Andreas Bierbaum (16) sind ebenfalls keine Neulinge bei „Jugend forscht“. Sie haben Herzzellen nachgebaut und miteinander vernetzt. Damit zeigten sie „die Physik hinter einem stabilen und synchronen Herzschlag“ und bekamen den zweiten Preis. Die wettbewerbserfahrenen Jugendlichen sind daran gewöhnt, ihre Arbeiten Experten zu präsentieren - auf Deutsch und auf Englisch. Das und ihr fachliches Knowhow gingen weit über das Schulwissen hinaus, betont der stellvertretende Schulleiter, Mathe- und Physiklehrer Franz Rohmer. Und es ist anzunehmen, dass die Jungs zumindest einen Teil der Faschingsferien im SFZ verbringen.

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