RBG Langenau

Aktionswoche 2014Die diesjährige Aktionswoche (27.01.2014-07.02.2014) gegen Rassismus und Gewalt war die erste Aktionswoche, die von allen Langenauern Schulen gemeinsam organisiert wurde.

Neben den Schülervertretungen der Schulen haben der Initiativkreis 8. Mai Langenau, die evangelische Kirchengemeinde Langenau, die Initiative „Auf Augenhöhe“, die VH-Ulm und der Stadtjugendring Langenau bei der Aktionswoche mitgewirkt.

Am Montag wurde eine Ausstellung rund um die Verbrechen des NSU in den Jahren 2000 bis 2007 von Birgit Mair eröffnet, die über die NSU-Verbrechen und –Ermittlungen sprach. Neben Zuhörern von Klasse 8 bis hin zur Oberstufe waren Lehrer und außerschulische Gäste anwesend. Die Berichte von Birgit Mair waren sehr interessant. Um die Ausstellung zusammenzustellen recherchierte sie privat, sprach aber auch mit Opferfamilien, besuchte Tatorte und war bei öffentlichen Gerichtsverhandlungen, weshalb sie alle Fragen kompetent beantworten konnte. Sie erklärte das brutale Vorgehen bei Verbrechen, deren Motive, die Organisation und die Schwachpunkte bei den Ermittlungen und sprach über die persönlichen Schicksale der Opferfamilien.
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Ebenfalls am 27.01. fand in der Leonardskirche eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Sie wurde musikalisch begleitet, Schüler lasen Ausschnitte aus dem Tagebuch von Peter Ginz vor und es wurden gemeinsame Lieder gesungen. Es wurde die Euthanasie der Holocaust thematisiert und letztlich mit einem kurzen Filmausschnitt zur NSU in Bezug zur Gegenwart gesetzt.

Außerdem wurde eine zweitägige Exkursion (27. und 28.01.) nach Grafeneck angeboten, wo 10.654 Menschen, unter anderem aus Langenau und Umgebung, ermordet wurden.

Ein weiteres Projekt, das ebenfalls an diesen beiden Tagen stattfand, nannte sich „Soundcheck“. Hierbei wurde darüber diskutiert, ob eine Band, deren Song einen rechtsextremistischen Text hat, bei einem Schülerwettbewerb mitwirken darf.

Ebenfalls am 28.01. fand ein Zeitzeugengespräch mit Christoph Scheytt statt, der als 15-jähriger zusammen mit seinen Klassenkameraden kämpfen musste und später (April 1945) mit einem Freund in einer Nacht- und Nebelaktion die Flucht ergriff. Er schilderte sehr eindrücklich was er damals gefühlt und gefürchtet hat und las einige spannende Stellen aus seinem selbst geschriebenen Buch vor.

Am Mittwoch, den 29.01. fand eine Lesung der Autorin Sudabeh Mohafez statt, die von einem Kurs der Oberstufe 1 und einer 10. Klasse besucht wurde. Die Autorin las verschiedene Geschichten und sprach über ihr Leben, ihre Erfahrungen, ihre Kindheit im Iran und ihr heutiges Leben. Dies war sehr interessant und auch unterhaltend.

Außerdem fand am 29.01. ein Workshop statt, bei dem man sich mit dem Leben und auch mit dem Tod von den französischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter Francis Bioret auseinandergesetzt hat.

Am 31.01. fand mit dem Stadtjugendring im Kaoskeller ein „Konzert gegen rechts“ statt. Es spielte eine Reggea, eine Punk-Rock und eine Ska-Band, die überwiegend junges Publikum hatten. Die Musik war abwechslungsreich und wurde mit einem Redebeitrag von Kollektiv 21, einer antifaschistischen Organisation aus Ulm, begleitet.

Wir wollen uns bei allen Mitwirkenden bedanken und hoffen, den Gästen und Zuhörern hat es gefallen!
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von Alina Metzger, Politik-Ausschuss