RBG Langenau

Poema intro

We Are the World – wir sind die Welt. Unter diesen Titel des bekannten Songs von Michael Jackson und Lionel Richie stellte die POEMA-AG des Robert-Bosch-Gymnasiums ihre Jubiläumsfeier am Freitag. Seit zehn Jahren finanzieren die Schüler Trinkwasseranlagen in Amazonien. 
Mit einem Flyer fing es an. Damals, es war im Jahr 2003, brachte eine Siebtklässlerin aus der Klasse von Irene Hahn eine Informationsbroschüre des Vereins POEMA Stuttgart e.V. von einem Besuch in der Wilhelma mit nach Hause und in den Unterricht am Robert-Bosch-Gymnasium.

„Für den Schutz der Regenwälder und gegen die Armut“, stand in großen grünen Lettern auf dem vierseitigen Druckwerk. Die Arbeit des Vereins, der sich unter anderem für die Versorgung der Menschen in der Amazonasregion mit sauberem Trinkwasser, mit Solarlampen und Photovoltaikanlagen sowie für die Finanzierung von Gesundheitskursen im Regenwald einsetzt, beeindruckte die Schüler. „Gemeinsam mit uns und unseren Partnern in Amazonien können Sie etwas tun“, warb POEMA Stuttgart. „Helfen auch Sie mit!“. Die Langenauer Siebtklässler wollten helfen. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Irene Hahn nahmen sie Kontakt auf und gründeten am Robert-Bosch-Gymnasium eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Namen „POEMA“. Seither sind zehn Jahre vergangen. Längst engagiert sich die zweite, dritte und vierte Generation von Langenauer Schülern für die Menschen und Wälder in Amazonien. Ihr Elan ist ungebrochen. Bis zum heutigen Tag konnte die POEMA-AG insgesamt drei Trinkwasseranlagen in den brasilianischen Gemeinden Juatequara, Retiro und Franca im Wert von über 35 000 Euro aus eigener Kraft finanzieren – die Früchte einer fleißigen Informations- und Aufklärungsarbeit mit Ständen auf den Langenauer Märkten, Vorträgen und Verkaufsaktionen sowie einer regelmäßigen Bewerbung um Fördergelder aus der Aktion „Mitmachen Ehrensache“. Zwischenzeitlich hat die rührige Arbeitsgemeinschaft mit der Kommune Monte das Oliveiras ihre vierte Partnergemeinde übernommen. Rund 10 000 Euro werden benötigt, um das Dorf am Rio Para mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Anders als in den bisherigen Partnergemeinden ist es hier jedoch nicht möglich, einen Brunnen zu bohren – denn die Gegend um den Rio Para ist Überschwemmungsgebiet und das Grundwasser extrem eisenhaltig. Aus diesem Grund müssen moderne Wasserreiniger eingesetzt werden, die das stark verschmutzte Flusswasser mittels Filtern und ultraviolettem Licht entkeimen. Irene Hahn und ihre Schützlinge haben die Herausforderung angenommen.

Bevor sich die Schüler jedoch erneut mit Feuereifer an die Spendenakquise machen, wurde am Freitag das zehnjährige Bestehen der Arbeitsgemeinschaft gefeiert. Die Golden Eyes Band des Robert-Bosch-Gymnasiums unter der Leitung von Sylvia Dressing umrahmte die Veranstaltung; Schulleiterin Helga Heilbronner, mehrere ehemalige POEMA-Mitglieder, die Umwelt-AG der Grundschule Bermaringen als Partner der Langenauer POEMA-AG und Gerd Rathgeb vom Verein POEMA Stuttgart e.V. gratulierten. Im Zentrum des Abends stand ein Song von Michael Jackson und Lionel Richie – „We Are the World“, wir sind die Welt. Geschrieben im Jahr 1985, um Geld für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien zu sammeln, hat das Lied bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. POEMA-Mitglied Elisa Eisenmann, eine Schülern der achten Klasse, stellte dies im Rahmen der Feier eindrucksvoll dar: „Wir alle sind Kinder dieser Welt und es liegt an uns, diese Welt zu gestalten“, sagte sie. Jeder Einzelne könne etwas tun, um die Tage strahlender und die Welt besser zu machen. Gerd Rathgeb griff diesen Gedanken in seinem Grußwort auf. Das Engagement seines Vereins, so sagten viele, sei ein Tropfen auf den heißen Stein, erklärte er. Viele solcher Tropfen jedoch hätten die Kraft, vor Ort Veränderungen zu bewirken. Welche, das untermauerte Rathgeb mit eindrucksvollen Aufnahmen aus Amazonien. Von jubelnden Dorfbewohnern, die in Festtagskleidung die Einweihung der Trinkwasseranlage feiern. Von einem Kleinbauern, der Bäume pflanzt, um den Regenwald und damit die Zukunft seiner Nachkommen zu retten. Von Kindern, die dank kleiner Solarlampen allabendlich in den Genuss von Schulunterricht kommen. Rathgeb zeigte deutlich: Die Hilfe von POEMA kommt an. Den Beitrag der Langenauer Schüler quittierte er in diesem Zusammenhang mit allergrößtem Lob: „Langenau ist ein Phänomen“, sagte er. Es gebe zwar etliche Schulen im Land, die sich punktuell für POEMA engagierten. Eine Unterstützung über derart viele Jahre und in diesem großen Rahmen sei jedoch die absolute Ausnahme: „Ich finde das grandios“.

 Gastbeitrag von Amrei Groß, ehemalige Schülerin des RBG Langenau

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